Datum
02.04.2024
Kategorie
Aktuelles
Schlagworte
© Matthias Gnehm

Architektur und Menschen in eindrücklichen Geschichten zu erzählen, ist ein Merkmal des renommierten Schweizer Graphic Novel-Autors Matthias Gnehm. Selbst Architekt, lässt er im April im siebten Daumenkino der Kollektion ‚Großes kleines Kino‘ für das Literaturhaus Vorarlberg ein berührendes Portrait der Villa Franziska und Iwan Rosenthal entstehen und verbindet das Haus auf besondere Weise mit seinen ehemaligen Besitzer:innen.

Dafür ruft Matthias Gnehm ein Foto von Franziska und Iwan Rosenthal aus längst vergangenen Zeiten auf und lässt daraus feinfühlig unter dem haptischen Eindruck bunter Ölfarben eine lebendige Momentaufnahme der Villa und damit des zukünftigen Literaturhauses Vorarlberg entstehen.

Iwan und Franziska Rosenthal ©Matthias Gnehm

Als Vorlage für das Portrait von Iwan und Franziska Rosenthal diente Matthias Gnehm der Ausschnitt eines Originalfotos, das in der Sammlung des Jüdischen Museums Hohenems zu finden ist. Mehr über Iwan Rosenthal ist in der Hohenems Genealogie des Museums zu lesen. Die Nutzung des Fotos erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Jüdischen Museums. Wir bedanken uns herzlich für diese wie immer so feine und kooperative Zusammenarbeit!

Matthias Gnehm lebt und arbeitet als Comiczeichner und Architekt in Zürich. Er wuchs im Kanton Argau auf und schloss 1999 sein Architekturstudium an der ETH Zürich ab. Seit 1995 veröffentlicht er Comics gemeinsam mit dem Lausanner Texter und Architekten Francis Rivolta. 2004 und 2005 erschien dann in zwei Bänden sein erstes selbständiges Werk Tod eines Bankiers und 2008 sein Comic Das Selbstexperiment. Der Wissenschaftskrimi, spielt in Zürich und erzählt von einem Wissenschaftler, der einen Wirkstoff gegen Eifersucht sucht und unverhofft herausfindet, wie das menschliche Bewusstsein funktioniert. Nach Die Bekehrung und der Graphic Novel Der Maler der ewigen Portraitgalerie folgten Die kopierte Stadt und Salzhunger. In seiner Graphic Novel Gläserne Gedanken steht eine App im Mittelpunkt, die Gedanken lesen und direkt in Text umwandeln kann. 

Ihr möchtet Matthias Gnehm besser kennenlernen? Dann besucht uns in der Radetzkystrasse 1, dort ist Frauke im September 2023 mit dem Autor über Gläserne Gedanken, kopierte Städte und Utopien ins Gespräch gegangen!

In all seinen Arbeiten zeigt Matthias Gnehm immer wieder, wie genau er Mensch und Raum in verschiedenen Zeichenstilen und Erzählformen mit seinem Strich auf den Punkt bringt.

Bis zur Eröffnung des Literaturhauses Vorarlberg im Frühjahr 2025 werden insgesamt neun grafische Erzähler:innen mit einer Mikro-Geschichte zur Villa, zur Kraft der Sprache und zur Sprache als Zeichensystem im Schmuckschuber vertreten sein, den Grafiker Sandro Scherling, neben dem Coverdesign der Daumenkinos, entworfen hat. Dabei trägt der Schmuckschuber nicht nur im Kleinen weite Daumenkino-Welten zu euch nach Hause, sondern auch ein Stück der Villa Franziska und Iwan Rosenthal selbst. Sandro Scherling hat auf dem Schuber das Tapetenmuster des alten Esssalons der Villa abgebildet. Als Negativ belichtet und damit seitenverkehrt und in entgegengesetzter Farbgebung zur originalen Ledertapete aus dem 19. Jahrhundert, erzählt der Schuber eine ungewöhnliche grafische Perspektive des künftigen Literaturhauses Vorarlberg. Damit schafft er einen neuen Blickwinkel auf die historische Villa und einen besonders stimmigen Rahmen für die neun Daumenkinos.

Im Rahmen des Eröffnungsjahres ist eine Daumenkino-Lesung auf der Bühne des Literaturhauses geplant, die das Publikum in die Daumenkino-Welten von Matthias Gnehm, Lika Nüssli, Lorenz Helfer, Lena Seeberger, Martin Panchaud, Lukas Kummer oder auch Raffaela Schöbitz einlädt. 

Erhältlich ist diese kleine Daumenkinowelt bei literatur.ist!
Euer Bücherregal würde sich über so viel kompakte Schönheit freuen? Ihr möchtet jemanden eine besondere Freude machen? Dann schreibt uns sehr gern!  

Limitierte Auflage von je 542 Stück
Cover-Design und Schmuckschuber: Sandro Scherling
Einzelpreis: 14,- EUR
Abonnement für die Gesamtausgabe inklusive Schmuckschuber: 110,- EUR plus Porto