#feldkirchenjoyce: Literarische Intervention in Feldkirch
Feldkirch
Unter dem Titel #feldkirchenjoyce machen in den nächsten Monaten wechselnde literarisch-künstlerische Interventionen in der James-Joyce-Passage in Feldkirch den weltbekannten Literaten aus lebendigen Perspektiven visuell erlebbar. Die Vorarlberger Autor_innen Günter Vallaster, Christian Futscher und Sarah Rinderer setzen James Joyce und sein Werk von September 2020 bis August 2021 in einem Rhythmus von vier Monaten auf ungewöhnliche Weise in der Passage in Szene. James Joyce, der auf verschiedene Weisen mit der Stadt Feldkirch verbunden ist, steht dabei als Großvater, Ire und Sprachkünstler im Mittelpunkt des Durchgangs vom Bahnhof zur Feldkircher Altstadt. Die Szenografien der Autor_innen schaffen spielerische Zugänge zur Weltliteratur, die sich darüberhinaus auch auf charmanten Wegen visuell wie kulinarisch weiter in die Stadt und in die Social Media-Welt spielen.
Warum alles für die Katz?
Zur Zeit des Briefes waren mit Süßigkeiten gefüllte Katzen bei den Kindern in Irland ein sehr begehrtes Geschenk. Kein Wunder, dass sich Stephen eine eben solche von seinem Opa als Mitbringsel von seiner Reise nach Dänemark wünschte. Da die dänische Süßwarenwelt an dieser Stelle der irischen aber hinterherhinkte, erfand der Großvater James Joyce in seinem Brief über wunderbar verdrehte Bilder ein Kopenhagen, in dem schlicht überhaupt keine Katzen lebten. Stattdessen erschreibt Joyce ein Land mit Mädchen, deren ganzes Interesse dem Mond gilt, mit Fischen und Fahrrädern und freundlichen Polizisten, die den ganzen Tag im Bett liegend, Zigarre rauchen und Buttermilch trinken. 2013 übersetzte Harry Rowohlt diesen wunderbaren Brief für den Hanser Verlag ins Deutsche. Wolf Erlbruch ergänzte den Text mit farbenfrohen skizzenhaft leichten Illustrationen.
Autor_innen
Autor | Günter Vallaster (September – Dezember 2020)
Günter Vallaster, 1968 in Schruns geboren, lebt in Wien. Autor, Herausgeber der edition ch (seit 2004), Sprachkursleiter, Literaturveranstalter- und Kurator sowie Mitarbeiter in sprach- und literaturwissenschaftlichen Projekten.
Autor | Christian Futscher (Januar – April 2021)
Christian Futscher, geboren 1960 in Feldkirch, studierte Germanistik und Romanistik in Salzburg, wohnt seit 1986 in Wien. Div. Jobs, u.a. als Pächter eines Stadtheurigen. Zahlreiche Publikationen und Übersetzungen, Zusammenarbeiten mit div. Schulen. Ausgezeichnet mit verschiedenen Preise, Stipendien und Aufenthaltsstipendien.
Autorin | Sarah Rinderer (Mai bis August 2021)
Sarah Rinderer, 1994 in Bregenz geboren, studierte Bildende Kunst – Experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz . Mehrere literarische Veröffentlichungen und experimentelle Gestaltungen. 2015 das Start-Stipendium für Literatur des Bundeskanzleramtes; 2017 ausgezeichnet mit dem Vorarlberger Literaturpreis.
Partner_innen
Die erste Installation Die Katzen von Kopenhagen von Günter Vallaster wird von der Feldkircher Buchhandlung Cervantes sowie von den Bäckereien Schertler und Schnell unterstützt!
#feldkirchenjoyce ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Feldkirch, der Literatur Vorarlberg und literatur:vorarlberg netzwerk.
Mit freundlicher Unterstützung des Landes Vorarlberg und der Hypobank Vorarlberg.
Übrigens…
… detaillierte Informationen zu Joyce’s Aufenthalt in Feldkirch sowie zu zahlreichen weiteren Literat_innen, welche die historische Vergangenheit der Stadt prägten, bietet Philipp Schöbi in der Publikation Das literarische Feldkirch an, die 2018 im Hohenemser Bucher Verlag erschienen ist.