nacht:lyrik – eine besondere Literaturbegegnung
Eine Kutscheneinfahrt um zehn Uhr nachts und ausgewählte Gedichte: Schon die hard facts klingen nach Magie.
Spät in der Nacht um 22 Uhr öffnet sich das große Tor der ehemaligen Kutscheneinfahrt der Villa Iwan und Franziska Rosenthal für eine Lyriklesung der besonderen Art.
In Kooperation mit dem Internationalen Lyrikfestival W:ORTE ließ das Team des Literaturhauses Vorarlberg am 4. Juni 2023 zum zweiten Mal Lyrik in das noch unbewohnte Haus einziehen.
Dieses Jahr war Mikael Vogel nicht als Moderator, sondern selbst als Autor zu erleben. Die Lyriklesung nacht:lyrik am Sonntag, 04. Juni 2023 von 22 – 23 Uhr setzte erneut einen besonderen Schwerpunkt in unserem Programmjahr. An diesem Abend lasen mit Sarah Kuratle, Andreas Neeser und Mikael Vogel drei große Stimmen der Gegenwartsliteratur und -lyrik in der Kutscheneinfahrt der historischen Villa. Moderiert wurde die Veranstaltung von Frauke Kühn und Siljarosa Schletterer.
Sarah Kuratle
Sarah Kuratle, geboren 1989 in Bad Ischl, aufgewachsen dies- und jenseits der Schweizer-österreichischen Grenze, in beiden Ländern daheim. Sie studierte Germanistik und Philosophie. Von 2016 bis 2018 erschien ihre Langerzählung Irisin Fortsetzungen in der Literaturzeitschrift manuskripte. Ihr 2021 im Otto Müller Verlag erschienenes Romandebüt Greta und Jannis. Vor acht oder in einhundert Jahren stand auf der Shortlist für den Literaturpreis Text & Sprache und wurde für die Solothurner Literaturtage 2023 ausgewählt. Derzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Roman.
Andreas Neeser
Andreas Neeser, geboren 1964, lebt in Suhr bei Aarau. Studium der Germanistik, Anglistik und Literaturkritik an der Universität Zürich. Von 2003 bis 2011 Aufbau und Leitung des Aargauer Literaturhauses Lenzburg. Seit 2012 freier Schriftsteller. Zahlreiche Buchveröffentlichungen im Bereich Lyrik und Prosa. Für seine vielfältigen literarischen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2012 mit Atelierstipendien im Künstlerhaus Edenkoben und im Schriftstellerhaus Stuttgart sowie 2014 mit einem Werkbeitrag der Kulturstiftung Pro Helvetia. Bei Haymon erschienen: „Unsicherer Grund“. Erzählungen (2010), „Giacomettis Bauch“. Innenansichten (2010), „Fliegen, bis es schneit“. Roman (2012), „Zwischen zwei Wassern“. Roman (2014), „Wie halten Fische die Luft an“. Gedichte (2015) und zuletzt „Wie wir gehen“. Roman (2020). Im Februar 2023 erscheint sein neuer Gedichtband „Nachts wird mir wetter“. Der Gedichtband geht außerdem als vertontes Text-Stück auf Lesereise – mit Andreas Neeser und der Jazz-Musikerin Sarah Chaksad.
Mikael Vogel
Mikael Vogel wurde 1975 in Bad Säckingen geboren. Er begann 1994 in Seattle zu schreiben, arbeitete unter anderem in Paris, Tübingen, Freiburg zuerst an Prosa und widmet sich seit 2000 vor allem Gedichten. 2001 erste Veröffentlichung in den manuskripten, 2002 ebenfalls bei den manuskripten in Graz die erste von zahlreichen internationalen Lesungen. Mikael Vogel lebt seit 2003 in Berlin. Er hat bislang sechs Gedichtbände veröffentlicht, zuletzt gemeinsam mit José F. A. Oliver, »zum Bleiben, wie zum Wandern – Hölderlin, theurer Freund« (Schiler & Mücke, 2020) und »Dodos auf der Flucht. Requiem für ein verlorenes Bestiarium« (Verlagshaus Berlin, 2018). Sein poetologischer Essay »Tier. Ein Tier schreibt als Mensch ein Gedicht über ein Tier« ist 2020 ebenfalls im Verlagshaus Berlin erschienen. Er versteht seine Poesie als politischen Aktivismus und ist ein klimaatdichter. Mikael Vogel ist Kurator für Versopolis beim LeseLenz.