emsiana: Ein Tisch für zwei
Klick die Links, melde dich ganz unkompliziert für die verschiedenen Tische an und erlebe einzigartige Begegnungsmomente.
Ein Gespräch über das Leben und Sterben mit Verena Hämmerle und Martin Meusburger von der Palliativstation Hohenems. (nur noch ein Termin frei!)
Ein Gespräch über Lampenfieber und den Rhythmus des Lebens mit vier Köpfen und Herzen des Tanzhauses Hohenems.
Ein Gespräch über gerechte Bildungschancen und die Frauenfragen, die alle Frauen und Männer bewegen mit Meltem Polatkan. (nur noch zwei Termine frei!)
Der Tisch von Omar Kasim ist bereits ausgebucht!
Das Hohenemser Kulturfest emsiana steht in diesem Jahr unter dem Thema ‚Über Mut‘. Für uns der schönste Impuls, um gemeinsam mit dem Kulturreferat der Stadt Hohenems und dem SDG Forum mit unserem Tisch für zwei am Samstag, den 6. Mai von 14-17 Uhr in der Harrachgasse in Hohenems ein Dialogformat zu starten, das dem Erzählen und dem Zuhören eine besondere Bühne bietet. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Omar Kasim (Lerncafé Dornbirn), Verena Hämmerle und Martin Meusburger (Palliativstation Hohenems), Meltem Polatkan (Frauenbeauftragte Hohenems) sowie mit Valentin Fürnschuß und Katharina Drexel, Julia Lau und Silke Schmid (Tanzhaus Hohenems) nicht nur Menschen mit ganz persönlichen Mut-Geschichten, sondern auch Kompliz:innen für unsere Veranstaltung Ein Tisch für zwei gefunden haben!
Ein Tisch und zwei Menschen, die sich für eine besondere Begegnung öffnen. Wir laden Neugierige zu einem Gespräch mit einem ihnen noch unbekannten Menschen ein, der eine besondere Mut-Geschichte im Gepäck hat. Zu zweit und in privater Atmosphäre spüren sie im Dialog dem Mut nach, der in persönlichen Lebensgeschichten verborgen liegt. Gemeinsam schaffen sie an insgesamt vier Tischen einen Moment des Miteinanders, der auf beiden Seiten neue Perspektiven öffnen und dazu inspirieren kann, der Gegenwart und der Zukunft mit Zuversicht zu begegnen.
Eure Teilnahme ist kostenlos. Weiter unten stellen wir auch die Personen an den insgesamt vier Tischen vor. Am besten meldet ihr euch vorher per Mail bei uns an. Lasst uns wissen, an welchem Tisch ihr gern zu welcher Uhrzeit sitzen Unten Die Gespräche sind auf ca. 30 Minuten begrenzt, damit eure Gesprächspartner:innen zwischendurch auch Zeit für eine kleine Pause haben. Während eures Gesprächs kümmern wir uns natürlich auch um euer leibliches Wohl! Wir freuen uns, wenn ihr euch ab jetzt für den Tisch mit der Person anmelden möchtet, die euch neugierig macht. Den Link zur Anmeldung findet ihr immer unter dem Portrait.
Ihr könnt euch aber natürlich am Samstag, 6.5. auch spontan an einen freien Tisch setzen! Bei schönem emsiana-Wetter findet ihr unsere gemütlichen vier Gesprächsinseln in den kleinen Höfen der Harrachgasse, bei eher ungemütlichen Temperaturen dürfen wir euch zu unserer großen Freude im Moritz Bio-Restaurant begrüßen!
Was uns passiert, passiert uns zusammen!
Omar Kasim, Rechtswissenschaftler und Sozialpädagoge, Leiter des Lerncafés der Caritas in Dornbirn
Seit September 2019 ist Omar Kasim Koordinator des Lerncafés der Caritas in Dornbirn und ermöglicht dort Kindern und Jugendlichen positive Lernerfahrungen, die ihr Selbstbewusstsein stärken. 2015 ist Omar Kasim gemeinsam mit seiner Frau und seinen damals noch zwei kleinen Kindern über Dubai nach Österreich gelangt. „Als die Unruhen in Syrien immer stärker wurden, haben meine Frau und ich uns für ein neues Leben in Dubai entschieden. Mit dem Ausbruch des Krieges wurde die Situation für Syrer in Dubai aber immer schwieriger. Uns wurde die Aufenthaltsbewilligung entzogen, gleichzeitig war uns der Weg nach Syrien durch den Krieg versperrt. Europa war unsere einzige Perspektive. Zunächst überlegten wir, ob ich mich als erster auf den Weg nach Österreich mache und meine Frau mit den Kindern später nachkommt. Aber dann haben wir entschieden: Was uns passiert, passiert uns zusammen,“ blickt Omar Kasim zurück.
Omar Kasims Familie gelingt über Instanbul und Griechenland die Ankunft in Österreich. Seit 2018 leben die Kasims in Feldkirch. Auf eine mögliche Rückkehr in sein Heimatland hat Omar einen klaren realistischen Blick: „Mir war sofort klar, dass wir die nächsten zwanzig Jahre oder vielleicht sogar länger nicht nach Syrien zurückkönnen. Ich habe zu meiner Familie gesagt, dass Vorarlberg jetzt unsere Heimat ist.“
Omar Kasim freut sich auf alle Neugierigen, die sich am Samstag, 6.5. 2023 in der Zeit von 14-17 Uhr am Tisch für zwei zu ihm setzen und mit ihm ins Gespräch gehen möchten: über das Aufbrechen und das Ankommen – in einer neuen Heimat und Sprache, über das Lernen und Lehren, über das Heimweh und die Hoffnung, über den Mut oder auch darüber, was es bedeutet, in einer neuen Kultur Eltern zu sein.
Ich möchte mit Omar Kasim ins Gespräch gehen und melde mich hiermit an!
So einen Ort wie das Tanzhaus gibt es sonst wohl nirgendwo
Valentin Fürnschuß, Katharina Drexel, Julia Lau, Silke Schmid
Tänzer:innen des Tanzhauses Hohenems
„Das Schönste am Tanzhaus Hohenems ist, dass jeder willkommen ist, egal ob dick oder dünn, groß oder klein, Einschränkungen oder nicht – jeder wird gleich behandelt und auch in der Gruppe 100% integriert. Das gibt es sonst wohl kaum irgendwo…“, stellt Silke Schmid fest. Sie ist eine von knapp 30 Tänzer:innen, die gemeinsam das Ensemble des wunderbaren Tanzhauses Hohenems bilden. Ein Tanzhaus, das für Vielfalt seht – unabhängig von Alter, Geschlecht oder persönlichen Voraussetzungen – und übrigens immer auf der Suche nach Tänzer:innen ist!
Bereits 2007 gründeten die beiden erfahrenen Tänzerinnen Britta Hafner und Liba Šelner gemeinsam das Tanzhaus Hohenems und schufen damit einen besonderen Ort für eine wertvolle Tanzgemeinschaft, die vor allem die Freude am Tanzen feiert: und das bei der Weltgymnastrada in Helsinki oder in Dornbirn ebenso wie z.B. auf der Bühne des Feldkircher Montforthauses. Jenseits der großen Auftritte ist das Training für Valentin Fürnschuß einfach eine Zeit, in der wirklich gut drauf ist und sich darauf freut, mit seiner Tanzpartnerin Anna zu tanzen. Julia Lau kann ihm das nachfühlen: „Ich freue mich auf jedes Training, weil die Tanzgruppe mittlerweile auch wie eine Familie für mich ist, denn ich bin schon seit 9 Jahren dort. Während des Trainings kann ich allen Alltagsstress loslassen und mich komplett auf die Musik und die Choreographie konzentrieren. Katharina Drexel sieht das Training ebenfalls als willkommene körperliche Anstrengung, herausfordernd findet sie es aber, „wenn man jemand „Außenstehendem“ das Tanzhaus erklären möchte und immer wieder betonen muss, dass die Tänzer:innen ohne Beeinträchtigung tatsächlich keinen Betreuungsjob im Training übernehmen, sondern ALLE einfach Tänzer:innen sind – und auch, dass es funktioniert!“
Alle vier Tänzer:innen haben ihre Mut-Geschichten im Gepäck – die, die sie auf der Bühne in Lampenfiebermomenten oder aber in sehr privaten Situationen erlebt haben. Valentin Fürnschuß, Katharina Drexel, Julia Lau und Silke Schmid freuen sich über alle Neugierigen, die sich am Samstag, 6.5. von 14-17 Uhr an ihren Tisch für zwei setzen und mit ihnen ins Gespräch kommen möchten: über das Tanzen und die Freude am Leben, über Lampenfieber, das Tanzhaus oder auch über den Mut, den Rhythmus des Lebens selbst zu bestimmen.
Ich möchte mit den Tänzer:innen des Tanzhauses ins Gespräch gehen und melde mich hiermit an!
Bei uns wird erst einmal gelebt, bevor gestorben wird
Martin Meusburger und Verena Hämmerle, Mitarbeiter:in der Palliativstation Hohenems
„Häufig sind es die Nachtstunden, in denen sich die Patient:innen, die nicht schlafen können, für sehr tiefe Gespräche öffnen. Da kommen Gefühle und Themen an die Oberfläche, die sonst wahrscheinlich nie besprochen werden würden“, erzählt Verena Hämmerle.
Seit sechs Jahren arbeitet sie auf der Palliativstation in Hohenems und begleitet Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Ihr Kollege Martin Meusburger blickt bereits auf 20 Jahre palliativer Arbeit und auf zahlreiche bereichernde Momente zurück. „Ich glaube kaum, dass es noch einen Beruf gibt, in dem man einem Menschen so nahekommt – körperlich sowie seelisch,“ fasst er zusammen. Beide sind sich sicher, dass der Dialog, sei er in Form eines Gesprächs oder aber durch Berührungen, besonders wichtig in der Zusammenarbeit mit den Patient:innen ist. „Unsere Aufgabe ist es, genau hinzuhören und hinzuspüren, was der Patient/die Patientin gerade braucht. Das kann bei allen Sterbenden immer wieder etwas völlig Unterschiedliches sein. Es geht darum, den Menschen im Ganzen zu sehen und ihn ernst zu nehmen, es geht um die echte und absolut ehrliche Kommunikation“, betont Verena Hämmerle.
Dabei steht das Team der Palliativstation nicht nur den Sterbenden, sondern auch deren Angehörigen zur Seite. Gerade bei längeren Aufenthalten können hier tiefe Verbindungen entstehen. „Wir bleiben aber die, die mitfühlen und werden nicht zu denen, die mitleiden. Gerade weil die Nähe oft so groß ist und so tief geht, brauchen auch wir manchmal Abstand und Halt“, räumt Martin Meusburger ein. In diesen Situationen sind es die Gespräche im Team auf der Station, die den beiden und ihren Kolleg:innen eine wichtige Stütze bei der täglichen und so besonderen Aufgabe sind.
Verena Hämmerle und Martin Meusburger freuen sich auf alle Interessierten, die am Samstag, 6. Mai 2023 von 14-17 Uhr mit ihnen am Tisch für zwei ins Gespräch gehen möchten: über das Sterben, die Palliativarbeit, den Mut, die Trauer oder die friedlichen und auch fröhlichen Momente der letzten Lebensphase.
Ich möchte mit Verena Hämmerle und Martin Meusburger ins Gespräch gehen und melde mich hiermit an!
Ich bin mutig, wenn es um Entscheidungen geht!
Meltem Polatkan, Mitarbeiterin der Bildungsabteilung und Frauenbeauftragte der Stadt Hohenems
„Ich kann nicht behaupten, dass ich in gefährlichen Situationen mutig handeln könnte. Was ich aber sagen kann, ich bin mutig, wenn es um Entscheidungen geht!“ Das glaubt man Meltem Polatkan sofort, denn ihr Engagement für die Stadt Hohenems ist ein leidenschaftliches!
Die junge Frau blickt auf eine behütete Kindheit zurück, in der sie entweder mit Nachbarskindern im Wald gespielt oder aber zu Hause in einer Decke eingekuschelt dicht an der Heizung gesessen und gelesen hat. Meltem Polatkan ist eine erfolgreiche Schülerin, sie besteht die Matura und wagt als erste aus ihrem familiären Umfeld den Sprung an die Universität und in eine neue Stadt: „Die Entscheidung in Innsbruck mein Studium aufzunehmen war nicht einfach. Die Familie hinter sich zu lassen und ein neues Leben aufzubauen war herausfordernd, aber auch sehr spannend.“ Wie nahe Hoffnungslosigkeit, Mut und Stärke beieinander liegen, muss Meltem Polatkan erleben, als bei ihrer Mutter vor sechs Jahren Brustkrebs diagnostiziert wurde: „Während der Arzt uns über die weiteren Schritte aufklärte, verspürte ich Stärke und Mut, obwohl mir im gleichen Moment der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.“ Ihre eigenen Erfahrungen schenken ihr einen besonderen Blick auf den Mut, der vor allem Jugendlichen aus mehrsprachigen Kontexten immer wieder vom Bildungssystem abverlangt wird. Sie weiß um die Stärke, die vor allem viele Frauen brauchen, um sich durch das Leben zu kämpfen.
Meltem Polatkan freut sich auf alle Neugierigen, die sich am Samstag, 6.5. 2023 in der Zeit von 14-17 Uhr an ihren Tisch für zwei setzen und mit ihr ins Gespräch kommen möchten: über Chancen im Bildungssystem, über das Treffen mutiger Entscheidungen und über die Frauenfragen aller Frauen und Männer.
Ich möchte mit Meltem Polatkan ins Gespräch gehen und melde mich hiermit an!
Wir freuen uns sehr, dass wir den Tisch für zwei nicht nur gemeinsam mit dem Kulturreferat der Stadt Hohenems sowie dem SDG Forum Vorarlberg, sondern auch mit besonders freundlicher Untersützung des Moritz Bio-Restaurants durchführen dürfen.