writers:class: Wie Gabis Tapir Ali in die Welt kam
Durch Projekte wie den Schulhausroman und „to be continued“ hatten wir bereits gesehen, wie Schüler*innen anhand von kreativem Input von Autor*innen wachsen, wie Lehrer*innen dadurch nebenbei neue Methoden aufschnappen, wie Autor*innen von den Worterfindungen der Schüler*innen inspiriert werden. Darüberhinaus durften wir mit der writers:class, die als Modellprojekt bereits seit vier Jahren unter der Leitung der Autorin Andrea Gerster am Gymnasium Schillerstraße Feldkirch durchgeführt wird, und regelmäßig Schüler_innen mit unterschiedlichsten Methoden fürs kreative Schreiben begeistert, bereits zahlreiche schöne Erfahrungen sammeln. Deshalb war nicht nur uns, sondern auch dem W*ORT in Lustenau schell klar: jede Schule sollte eine writers:class haben. Oder zumindest so viele Schulen wie möglich. Oder zumindest eine Schule. In Lustenau.
Nach nur einem Besuch in der Klasse fragten die Schüler*innen bereits, wann Ali denn endlich wieder kommen würde. Würde er dieselben coolen Turnschuhe tragen, wie beim ersten Mal? Nach nur zwei Stunden kannten sie Alis Faible für modische Sneakers. Sneakers, von denen er noch viele Kartons voll zu Hause hatte – wie sie später erfahren würden. Nach nur zwei Stunden wollten sie mehr Zeit mit ihm verbringen, obwohl sie wussten, dass ein Besuch von Ali ganz sicher etwas mit Schreiben zu tun haben würde. „Kommt er bald wieder?“, fragten sie die Klassenlehrerinnen regelmäßig. Wie genau es weiter gehen würde, war noch nicht ganz klar. Dass Ali wiederkommen würde aber schon. Wir hörten die Fragen der Schüler*innen und freuten uns, dass die Schule, die Schüler*innen und Ali technisch nicht ungeschickt sind und verlegten die writers:class kurzerhand um in den virtuellen Raum.
Und so tauchte Ali Anfang November per Online-Zuschaltung in der Deutschstunde der 1c auf und brachte ein „Klangspiel“ mit. Jede*r Schüler*in bekam ein Tier, passend zum eigenen Namen. Während Ali vor einer Wand von Schuhkartons aus seinem Büro auf den Bildschirm in der Schule projiziert wurde, waren vor seiner Projektion im Klassenzimmer drei Kartons aufgestellt. Einer mit den Namen der Schüler*innen, einer mit einer Tierart, einer mit dem Namen eines Tiers. Gabis Tapir Ali und Fraukes Taube Traube waren nicht in den Kartons, sind aber Beispiele für dieses Spiel, das neben Bewegung auch große Diskussionen ins Klassenzimmer brachte. Und das schon in der Aufwärmrunde! Die eigentliche Aufgabe von Ali bestand darin, das Tapir in Gabis Leben auftauchen zu lassen, während die Taube bei Frauke vorbeifliegen würde oder ihr vielleicht auch Post brachte? Eine Geschichte also. Über das Tier und sich selbst. Eine spielerische Schreibübung. Eine Möglichkeit im Klassenzimmer zu erscheinen, ohne physisch vor Ort zu sein. Gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen war ein erster kurzer digitaler Besuch geschafft und die Kinder inspiriert.
Wir freuen uns sehr, dass es uns gemeinsam mit unserem Kooperationspartner W*ORT in Lustenau und der NMS Hasenfeld gelungen ist, eine weitere writers:class in die Vorarlberger Schullandschaft einziehen zu lassen, in der nun Autor Muhammet Ali Baş der Klasse 1c regelmäßig Literatursnacks serviert!
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Danke für die Unterstützung:
Marktgemeinde Lustenau