Datum
06.10.2024
Kategorie
Projekt
Schlagworte

“Als Kind liebte ich es, die alten Pfadfinderzeitschriften zu lesen, die ich auf dem Dachboden unseres Hauses fand. Da die Pfadfinder während meiner Kindheit beim kommunistischen Regime in Ungnade gefallen waren, war es fast eine illegale Angelegenheit. Die Zeitschriften waren voller Abenteuergeschichten, Illustrationen, Comics, Spiele und Rätsel. Ich denke, etwas aus dieser Zeit ist bei mir hängen geblieben. Ich zeichne immer noch gerne Comics, illustriere Bücher oder skizziere einfach auf Papier, und manchmal finde ich mich auf unserem alten Dachboden wieder – der längst nicht mehr existiert – und sende Signale in die Zukunft und die Vergangenheit.”

Wir freuen uns über alle Maßen, dass die achte und damit vorletzte Ausgabe unserer exklusiven Daumenkino-Kollektion erscheint! Jaromir Švejdík (alias Jaromír 99) erzählt seine ganz persönliche Version der Sprache als Zeichensystem. Dafür taucht er tief in die Vergangenheit zurück und baut mit dem Winkeralphabet Zeitbrücken zwischen dem Gestern und dem Morgen, über die nur die Sprache zu gehen vermag.
©Václav Jirásek

Zum Werk des Sängers, Songwriters, Komponisten und bildende Künstlers zählen zahlreiche bedeutende Musikalben sowie Graphic Novels und Illustrationen. Für seine Adaption von Kafkas Das Schloss wurde er für den renommierten Eisner Award nominiert. Jaromír 99 lebt und arbeitet in Prag und in den Rychleby-Bergen in der Tschechischen Republik und ist als Teil der legendären Kafka Band immer wieder auf der Bühne auch zahlreiche internationaler Literaturhäuser zu erleben. Im Kafka-Jahr startete die Band mit einer fulminanten Konzert-Performance: Gemeinsam inszenierten Schriftsteller Jaroslav Rudiš und Jaromir 99 mit der Kafka Band »Der Process«. Nach »Das Schloss« und »Amerika« widmeten sich die sechs Musiker damit dem dritten Romanfragment Franz Kafkas. 

©Sandro Scherling

Bis zur Eröffnung des Literaturhauses Vorarlberg im Frühjahr 2025 werden insgesamt neun grafische Erzähler:innen mit einer Mikro-Geschichte zur Villa, zur Kraft der Sprache und zur Sprache als Zeichensystem im Schmuckschuber vertreten sein, den Grafiker Sandro Scherling, neben dem Coverdesign der Daumenkinos, entworfen hat. Dabei trägt der Schmuckschuber nicht nur im Kleinen weite Daumenkino-Welten zu euch nach Hause, sondern auch ein Stück der Villa Franziska und Iwan Rosenthal selbst. Sandro Scherling hat auf dem Schuber das Tapetenmuster des alten Esssalons der Villa abgebildet. Als Negativ belichtet und damit seitenverkehrt und in entgegengesetzter Farbgebung zur originalen Ledertapete aus dem 19. Jahrhundert, erzählt der Schuber eine ungewöhnliche grafische Perspektive des künftigen Literaturhauses Vorarlberg. Damit schafft er einen neuen Blickwinkel auf die historische Villa und einen besonders stimmigen Rahmen für die neun Daumenkinos.

Im Rahmen des Eröffnungsjahres ist eine Daumenkino-Lesung auf der Bühne des Literaturhauses geplant, die das Publikum in die Daumenkino-Welten von Matthias Gnehm, Lika Nüssli, Lorenz Helfer, Lena Seeberger, Martin Panchaud, Lukas Kummer, Raffaela Schöbitz und Jaromír 99 einlädt.

Erhältlich ist diese kleine Daumenkinowelt bei literatur.ist! 
Euer Bücherregal würde sich über so viel kompakte Schönheit freuen? Ihr möchtet jemandem eine besondere Freude machen? Dann schreibt uns sehr gern!  

Limitierte Auflage von je 542 Stück
Cover-Design und Schmuckschuber: Sandro Scherling
Einzelpreis: 14,- EUR 
Abonnement für die Gesamtausgabe inklusive Schmuckschuber: 110,- EUR plus Porto