RaumBildGeschichten: Sichtbeziehungen knüpfen
Mit der dritten RaumBildGeschichte an der Bushaltestelle am Schlossplatz in Hohenems tauchen Autorin Sarah Rinderer und Illustratorin Katharina Ralser in Sichtbeziehungen ein. Welche Sichtbeziehungen entstehen am Schlossplatz? Vom Schlosscafé zum Emsbach, weiter zum Nibelungenbrunnen und hoch zur Ruine Alt-Ems und noch viele weitere Richtungen.
Sichtbeziehungen laden dazu ein, einen etwas anderen Blick auf Hohenems und den Schlossplatz zu werfen und neue Perspektiven zu entdecken, während das private und öffentliche Leben in den Dialog treten.
Über die Sprache schafft die mehrfach ausgezeichnete Harder Autorin Sarah Rinderer fiktive literarische Sequenzen, die sich langfristig in Form von Miniaturgeschichten auch innerhalb Vorarlbergs durch die Regionen und den öffentlichen Räume erzählen und dabei unterschiedliche ortsrelevante Themen der Raumplanung thematisieren. Die literarischen Erzählmomente werden von der Hohenemser Illustratorin Katharina Ralser, Trägerin des European Design Awards, in eine poetische Bildsprache im Sinne einer Graphic Novel übersetzt. Skizzenhaft gedachte Figuren, Objekte und Farben laden die Menschen zur Identifikation ein. Sie erleben mit den Geschichten, die in loser Reihenfolge aneinander anknüpfen, überraschende, fantastische, berührende Raum-Momente. So entsteht allmählich, Sequenz für Sequenz, ein feines Netzwerk an Erzähl-Zusammenhängen, das der Thematik gleichermaßen Komplexität wie Kontinuität verleiht.
RaumBildGeschichten für alle
Mit abwechslungsreichen Begleitaktionen werden die RaumBildGeschichten und ihre Themen in ganz Hohenems erlebbar. Während die Konditorei Fenkart exklusiv für den Start des Projektes Ortskerne zum Naschen kreierte, die in Hohenems erhältlich sind, spürten die Schüler:innen der Mittelschule Hohenems Herrenried mit den Autor:innen Ruth Schmiedberger und Amos Poster kürzlich den Geschichten ihrer Lieblingsorte nach. Im kommenden Jahr spielen sie das Flüstern der Stadt Hohenems über Texte auf überraschende Weise an die Oberfläche. Auch die Busse der VVV werden zur Erzählbühne der RaumBildGeschichten. In kleinen animierten Clips gehen die Geschichten der Bushaltestelle am Schlossplatz immer wieder mit den Fahrgästen in Hohenems und in Vorarlberg auf den Weg und erzählen sich auf charmante Weise weiter.
Zukunftstaugliche Raumplanung
Ausgangspunkt der RaumBildGeschichten ist das Raumbild Vorarlberg 2030, das als landesweites räumliches Leitbild die Richtung für eine zukunftstaugliche Raumplanung vorgibt, die zahlreiche Chancen für einen qualitätsvollen Lebensraum und den Standort Vorarlberg birgt. Es baut auf den Stärken des Landes auf und hat das Ganze im Blick: Siedlungsraum, Wirtschaft, Mobilität, Natur, Landschaft und die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit. Das Raumbild wurde in breiter Beteiligung der Gemeinden, Regionen Vorarlbergs und der Interessensvertretungen erarbeitet.
Die RaumBildGeschichten in Hohenems zeigen, dass der private wie der öffentliche Raum zur spannenden Welt werden kann, wenn Literatur und Kunst ihn einfallsreich in Frage stellen und seine gegebenen Gesetzmäßigkeiten aufbrechen. Gleichzeitig stärkt diese außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Raumplanenden und Künstler:innen das Bewusstsein für die Bedeutung von Planungsprozessen bei den Menschen und laden sie zum Mitmachen ein. Raumplanung und Stadtentwicklung lässt sich nicht immer leicht vermitteln, die RaumBildGeschichten öffnen die Alltagsbühne dafür, diese Themen über lebendige Inhalte lustvoll zu erzählen.
Eine Kooperation von literatur.ist, der Abteilung für Raumplanung und Baurecht des Landes Vorarlberg und der Stadt Hohenems.
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