writers:class: Aller guten Dinge sind drei! Oder?
Seit wenigen Wochen gibt es an der HAK/HAS Lustenau die dritte writers:class! Nach dem Gymnasium Schillerstraße in Feldkirch und der Mittelschule Hasenfeld in Lustenau, zieht die writers:class nun zum ersten Mal in die Oberstufe ein.
Im Gepäck hat sie das Thema ‚Dialoge/Hörspiel‘ und den Regisseur, Autor und Drehbuchautor Felix Kalaivanan. Erwartet wird Felix von den Schüler:innen der Klasse 1ck der HAK/HAS Lustenau und den Lehrer:innen Nadja Naier und Monika Ruppe. Sie haben das Projekt mit Gabi Hampson vom W*ORT Lustenau und uns eingefädelt, mit dem Wunsch, dass die Schüler:innen Freude an der Sprache und am kreativen Schreiben entwickeln. Genau dafür ist unsere writers:class gedacht und gemacht. Über insgesamt vier Jahre laden Autor:innen Kinder und Jugendliche während des regulären Unterrichts in ihren Klassenzimmern regelmäßig zum Sprechen, Lesen und Schreiben ein.
Die erste gemeinsame Stunde der Schüler:innen mit Felix findet im Februar und deshalb online statt, weil Externe noch keinen Zugang zum Schulgebäude haben. Aber die Schüler:innen lassen sich auf das Abenteuer ein und entdecken gemeinsam mit dem Autor, dass sie längst geübte Geschichtenerzähler:innen und Zuhörer:innen sind. Felix hört mit den Jugendlichen das Hörspiel ‚Überfluss Wüste‘ von Robert Wölfle und stoppt es alle paar Minuten. Die Schüler:innen sortieren, was sie bisher wissen, und versuchen vorherzusehen, was als nächstes passieren wird. Über dieses ‚Stop and Go‘ spüren die Jugendlichen nicht nur ihren eigenen Erwartungshaltungen nach, sondern erleben auch, wie Texte und Dialog funktionieren können.
Nicht erst am Schluss geht es in der writers:class aber vor allem immer um das eigene Schreiben. Deshalb gehen die Jugendlichen im Bus, im Supermarkt, zu Hause oder auch in der Schule auf die Jagd nach Dialogfetzen, die sie dann in den nächsten Stunden mit Felix schreibend in eigene und neue Mikro-Dialoge verwandeln. Weil es sich außerhalb des Klassenzimmers am besten schreibt und die Schulen endlich wieder offen für das Rein- und Rausgehen sein können, nutzt Felix die Chance und erobert mit der Klasse das W*ORT in Lustenau als Schreibraum. Dort treffen die gesammelten Dialoge auf ’sprechende Gemälde‘: die Schüler:innen legen den Bildfiguren Edward Hoppers ihren ganz eigenen Dialog in den Mund!
Wir finden es wunderbar, dass sich immer mehr Schulen und vor allen Dingen Lehrer:innen für die writers:class interessieren und ihren Unterricht für dieses Langfristprojekt öffnen. Sie alle räumen der Sprache und dem kreativen Schreiben einen besonderen Schwerpunkt und Stellenwert ein und schaffen Voraussetzungen für eine lustvolle Auseinandersetzung mit dem Medium, das jedem Menschen am nächsten liegt. Unser Dank gilt aber auch all den Autor:innen, die sich immer wieder voller Begeisterung für Schulprojekte öffnen. Sie sind es, die den Funken für die Freude am Schreiben überspringen lassen. Manche Schüler:innen lassen sich nachhaltig davon entzünden.
Wir lieben Kooperationen! Ein herzliches Dankeschön an Felix Kalaivanan, die HAK/HAS Lustenau und an das W*ORT!